Veränderungen professionell managen
- Mag. Karl H. Slabschi, Mac
- 26. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Am Beispiel einer der herausforderndsten Expeditionen der Geschichte
Veränderung ist kein Spaziergang. Sie ist eine Reise ins Unbekannte – oft mit unklarem Ziel, schwankendem Terrain und unvorhersehbaren Bedingungen. Genau deshalb vergleiche ich Veränderungsprozesse im Coaching gern mit einer Expedition. Nicht als romantisches Abenteuer, sondern als strukturierten, mutigen und realistischen Weg, auf dem Planung, Flexibilität und innere Haltung gleichermaßen gefragt sind.
In diesem Beitrag zeige ich, wie sich Veränderung professionell managen lässt – anhand der 5 Phasen einer erfolgreichen Expedition. Du wirst sehen: Vieles davon lässt sich direkt auf den Alltag, das Berufsleben und persönliche Entwicklungsprozesse übertragen.
1. Der Ruf: Warum du aufbrichst
Jede Expedition beginnt mit einer Idee – oder einem inneren Drängen: „So wie bisher geht es nicht weiter.“ Vielleicht entsteht dieser Impuls aus Unzufriedenheit, einem äußeren Anlass (z. B. Umstrukturierung im Job), einer Krise oder einem neuen Ziel.
Im Veränderungscoaching fragen wir:
Was ist dein innerer Antreiber?
Ist es Flucht vor etwas – oder Aufbruch zu etwas?
Was ist deine persönliche Motivation für diesen Weg?
💡 Tipp für den Alltag: Mach dir dein „Warum“ schriftlich klar. Es wird dich durch Durststrecken tragen.
2. Die Vorbereitung: Ausrüstung, Team und mentale Stärke
Keine Expedition startet ohne Vorbereitung. Du brauchst Karten, Proviant, ein gutes Team – und das Wissen um mögliche Herausforderungen. Genauso ist es bei Veränderung:
Welche Ressourcen hast du?
Wer begleitet dich – wer bremst dich?
Welche Fähigkeiten brauchst du auf dem Weg?
Hier zeigt sich, wie wichtig Selbstreflexion und Planung sind. Gute Vorbereitung heißt nicht, alles zu kontrollieren – sondern, sich bewusst auf Unsicherheiten einzustellen.
💡 Coaching-Impuls: Erstelle deinen persönlichen „Expeditionsrucksack“: Welche Stärken, Erfahrungen und Unterstützer trägst du mit dir?
3. Der Aufbruch: Zwischen Euphorie und Realitätsschock
Der Moment, in dem du wirklich losgehst, fühlt sich oft beflügelnd an – aber bald folgt der Realitätscheck. Die Komfortzone bleibt zurück, und erste Hindernisse tauchen auf: innere Zweifel, äußere Widerstände, Rückschläge.
Was jetzt hilft: Ein klarer Fokus, regelmäßige Reflexion und die Fähigkeit, mit emotionalen Wellen umzugehen.
💡 Praxis-Tipp: Plane bewusst kleine Zwischenziele ein – sie geben Orientierung und sorgen für Motivation, wenn die große Vision noch weit entfernt ist.
4. Die Herausforderung: Wenn es hart wird
Jede Expedition hat ihre Tiefpunkte: Nebel, Kälte, Orientierungslosigkeit. In Veränderungsprozessen entspricht das der Phase, in der nichts mehr sicher scheint. Alte Routinen greifen nicht mehr, das Neue ist noch nicht etabliert. Viele geben hier auf.
Doch genau in dieser Phase wächst die Resilienz. Wer durchhält, lernt: Ich kann mit Unsicherheit umgehen. Ich muss nicht perfekt sein, um weiterzugehen.
💡 Coaching-Ansatz: Wir arbeiten hier intensiv an emotionaler Selbstführung, innerem Dialog und einem stabilen „inneren Kompass“.
5. Das Ankommen – und das Weitermachen
Du erreichst dein Ziel – oder vielleicht ein anderes als ursprünglich geplant. Was zählt, ist nicht nur das Ergebnis, sondern wie du unterwegs gewachsen bist. Neue Kompetenzen, mehr Selbstvertrauen, tiefere Einsichten. Jede gelungene Veränderung verändert auch dich.
Und danach? Eine gute Expedition endet nicht abrupt – sie wird reflektiert, gefeiert und integriert. Was hast du gelernt? Was nimmst du mit? Was brauchst du für die nächste Etappe?
💡 Abschlussfrage: Was bedeutet „Ankommen“ für dich wirklich – und wie sieht dein nächster Schritt aus?
Fazit: Veränderung braucht Struktur, Mut – und eine klare Haltung
Eine Expedition lässt sich nicht komplett durchplanen – aber sie braucht Führung, Vorbereitung und bewusste Begleitung. So ist es auch mit Veränderung im beruflichen oder persönlichen Kontext. Wer sie professionell managen will, braucht mehr als To-do-Listen und Zeitmanagement.
Erfolgreiches Veränderungsmanagement heißt:
Klarheit über das „Warum“
Bewusstsein über eigene Ressourcen und Stolperfallen
Umgang mit Unsicherheiten und Emotionen
Und: die Fähigkeit, sich unterwegs selbst zu führen
Als EntscheidungsCoach begleite ich Menschen und Teams auf diesen Expeditionswegen. Nicht mit schnellen Lösungen – sondern mit echtem Tiefgang, Reflexion und der nötigen Portion pragmatischer Klarheit.
Steht bei dir gerade eine Veränderung an?
Dann lade ich dich ein, deine eigene Expedition zu starten – gut vorbereitet, bewusst geführt und begleitet. Denn Veränderung beginnt immer mit dem ersten Schritt. Und du musst ihn nicht allein gehen.
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